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Während es davor und danach dauernd regnete, blieb es während des diesjährigen Sanderauer Martinsumzugs trocken.

Deshalb konnte sogar die große Schleife von unserer Adalbero-Kirche bis zur Arndtstraße in Angriff genommen werden. Ein dicker Mantel war der beste Schutz gegen die Kälte, später dann auch ein wärmendes Martinsfeuer.
In der Max-Dauthendey-Grundschule in der hinteren Sanderau hat ein Teil der Schülerinnen und Schüler heuer im Religionsunterricht die komplette Martinsgeschichte besprochen. So konnten die Kinder zu Hause mit viel Wissen glänzen, welches manch ein Erwachsener womöglich nicht mehr zusammenbekommen hätte. Dass St. Martin beispielsweise gegen seinen Willen sowohl ein Soldat als auch der spätere Bischof von Tours war. Letzteres war ihm aufgrund des Hypes zu viel des Guten, auch wenn er wie ein Christ lebte und schließlich als Mönch in die Kirche eintrat. Auch dass der Mantel nicht sein Eigentum (sondern der des römischen Kaisers war) wissen nicht mehr alle. Und auch, dass ihm Jesus im Traum mit einer Schaar voller Engel begegnete, ist bei manch einem über die Jahre verloren gegangen.
Fast ein jeder kennt dagegen die berühmte Geschichte vom heiligen Martin, als er seinen roten Mantel auf dem Pferd sitzend teilte, um ihm dem frierenden Bettler auszuhändigen. Die Vorschulkinder des Würzburger Marienkindergartens haben unter den Augen von Leiterin Beate Engelhardt und zahlreichen Familien diese Geschichte, zu der auch einige andere Szenen gehören, in der Adalbero-Kirche nachgespielt. Anschließend zog der lange Tross musikalisch begleitet von der Bläsergruppe St. Adalbero durch die von der Feuerwehr abgesicherten Straßen der Sanderau.
Dabei kamen die selbstgebastelten Laternen zum Einsatz – und zwei Lautsprecher, durch die die Stimme von Solistin Dorothee Küffner zum Mitsingen einlud. Zurück auf dem Vorplatz der Adalbero-Kirche versammelten sich Jung und Alt in einem großen Kreis um das Martinsfeuer. Mit einer schönen Geste nahmen sich die Kinder den großen Sankt Martin zum Vorbild. Sie brachen die frischen Sankt-Martins-Kringel einer Kister Bäckerei, teilten sie untereinander auf und ließen es sich schmecken. Dazu schenkte der Elternbeirat leckeren Punsch aus.
Auch die Kindergärtnerinnen und Eltern des Marienkindergartens gingen mit gutem Beispiel voran: Ihre Spenden kommen wie in jedem Jahr einem Kindergarten mit Heim in Brasilien zugute.

Jörg Rieger

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