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Liebe Gemeinde!

„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, süße wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land...“, ich liebe dieses Gedicht von Eduard Mörike. Es drückt aus, was ich derzeit jeden Tag erlebe. Der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite mit blauem Himmel, Sonnenschein und den ersten Blumen. Und vor allem mit Vogelkonzerten, die in der Stille dieser Tage viel lauter zu hören sind. Ja, ich genieße den Frühling in diesem Jahr besonders! Ich habe auch das Osterfest ganz anders und intensiver erlebt. Die Hoffnung auf Leben und Transformation zum Guten hin habe ich viel existentieller erlebt. Nachdem sich bei jedem von uns plötzlich alles verändert hat, tut es uns gut, in der Natur Ruhe und den wiederholten Ablauf der Jahreszeiten zu finden. So können wir die Sorgen und Ängste ablegen und das neue Gewand der christlichen Hoffnung anziehen: die Auferstehung und das Leben trotz des Todes und Leides. Ich wünsche Ihnen, dass sie sich in die Sonne setzen und das Gesicht vom Wind streicheln lassen, wenn Sie sich schwach und allein fühlen. Hören Sie den Vögeln zu und lächeln Sie in sich hinein, wenn Sie nicht mehr weiter wissen. Und vergessen Sie dabei nicht, Gott für diese wunderbare Schöpfung zu danken und ihn für all das Leben um uns herum zu loben.

Ihre Pastoralreferentin Melanie Jörg-Kaluza

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes:

„Jesus sagte zu den Jüngern: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.“ (Johannes 21,6)

ostern 3 rundbriefIch finde es interessant, wie Jesus den Jüngern hilft, ihren Blick zu verändern. Zunächst sind sie in einer Situation des Mangels. Ihnen fehlt es gerade an Erfolg. Kein einziger Fisch ist ihnen ins Netz gegangen. Es scheint aussichtslos zu sein.

Jesus steht am Ufer. Er hat die Übersicht und gibt einen Hinweis, der die Situation komplett verändert. Die Jünger befolgen den Rat und plötzlich ist das Netz übervoll mit Fischen.

Mir geht es auch manchmal wie den Jüngern im Boot: ich angele an der falschen Stelle und sehe nicht, dass direkt neben mir auf der anderen Seite alles da ist. Erst wenn ich auf Jesus schaue, bei ihm verweile und mit ihm spreche, wird mir das klar. So verändert sich mein Blick, mein Denken und mein Tun. Durch meine Beziehung zu Jesus und meine Zeit mit ihm wird mein Glaube an ihn, den Auferstandenen, in meinem Leben erlebbar. So erfahre ich auch diese Zeit, in der wir den Mangel hautnah erleben, als eine Zeit der Fülle.

Er ist ́s

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton.
Frühling, ja du bist ́s,
dich hab ́ich vernommen.
(Eduard Mörike)

 

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