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Den diesjährigen Erntedank – Gottesdienst in St. Andreas hatte der Liturgiekreis intensiv vorbereitet; die für den Blumenschmuck zuständigen Frauen Monika Grieb und Renate Steger hatten Obst, Gemüse, Blumen, Brot und Wein herrlich vor dem Altar drapiert. Überraschend musste Diakon Gerhard Gabel für den erkrankten Priester einspringen und so wurde aus der vorbereiteten Eucharistiefeier ein feierlicher Wortgottesdienst.

In seiner Predigt griff Diakon Gabel auf die Lesungen des Tages (Dtn 8,7-15; Lk 12, 15-21) zurück und versuchte einen Bezug zum Heute herzustellen. Schon vor 2000 Jahren sah sich der Schreiber des Buches Deuteronomium veranlasst, vor Gleichgültigkeit und Hochmut in Zeiten des Überflusses zu warnen (Dtn 8,7-15).

Der reiche Kornbauer von dem Jesus im Lukas - Evangelium spricht, hat nur sich selbst im Blick und meint, durch gehortete Vorräte sich eine gute Zukunft zu sichern. Jesus warnt vor Maßlosigkeit und Habgier, weil wir damit großen Schaden anrichten. Siehe Umgang mit den Energien, Fällen der Regenwälder usw. Die Folgen zeigen sich: Orkanartige Stürme, verheerende Hochwasser, anhaltende Trockenzeiten.
Wenn wir uns bewusst werden, dass in allem, was existiert, der Widerschein Gottes vorhanden ist, sollten wir zuinnerst den Wunsch verspüren, den Herrn für alle seine Geschöpfe und gemeinsam mit ihnen anzubeten, wie es in dem wunderschönen Lobgesang des heiligen Franziskus von Assisi zum Ausdruck kommt.

In einem Gabengang wurden Gegenstände zum Altar gebracht, die unser Anliegen ausdrücken:

  • Eine Schale Erde, von der Gott will, dass wir sie bewahren.

  • Ein Krug mit Wasser, das Element unseres Lebens, mit dem wir dankbar reich beschenkt sind, eingedenk aller, denen es fehlt.

  • Eine Schale mit Samen für die Nahrung, die uns Pflanzen liefern. Auch jeder von uns ist ein Samenkorn, aus dem Frucht werden kann.

  • Ein regionales Autonummernschild wies darauf hin, dass wir viel unterwegs und mobil sein können, aber auch dankbar für unsere Heimat sind.

  • Ein Teller mit Weintrauben als typische Frucht unserer Region, die uns das Eigene schätzen lässt, für das wir dankbar sind.

  • Die Sammelkörbchen aus der Kollekte, damit auch die dankbar sein können, denen wir helfen

  • Schließlich Brot und Wein, die Gaben der Natur, die Jesus - in jeder Eucharistiefeier verwandelt – wieder mit uns teilt.

Zum Ende des Wortgottesdienstes wurden alle Besucher nach vorne gebeten. Sie erhielten ein Stück trockenes Brot, das sie mit anderen teilen konnten.

Beim Dank an alle, die zur Gestaltung des Gottesdienstes mitgewirkt haben, gab es kräftigen Applaus.

Hubert Betz

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