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"Wenn das Brot im Mittelpunkt steht"In diesem Jahr wurde das Erntedankfest in der Kirche “St. Adalbero” als Familiengottesdienst zelebriert. So waren nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder an dessen Gestaltung beteiligt. Auch viele Gläubige haben den Weg in die Kirche gefunden, um für die Dingen des Lebens zu danken, die wir oft so selbstverständlich hinnehmen.

Was wäre das Erntedankfest ohne Brot? Auch im Gottesdienst in der Adalbero-Kirche stand es am ersten Oktober im Mittelpunkt. Als leibhaftiger Laib vor dem Altar, aber auch in den den verlesenen Texten. Bei den einführenden Worten ging es darum, dass Brot nicht überall wirklich geschätzt und geachtet wird. Während in afrikanischen Ländern oder Indien viele Menschen bereit sind, lange für ein einziges Laib Brot zu arbeiten, wird man in westlichen Ländern beim Anbieten eines solchen Naturallohnes ausgelacht oder sogar festgenommen.

Im Kyrie wurde auf Menschen hierzulande eingegangen, die sich keine Zeit zum Essen nehmen, alleine essen müssen oder sogar nicht genügend zu Essen haben – mit der Bitte um Erbarmung. Das Evangelium von Johannes handelte dann sinnigerweise von der Speisenvermehrung. Jesus teilte nur fünf Gerstenbrote und zwei Fische an eine große, hungrige Menschenmenge aus. Doch am Ende wurde trotzdem jeder satt – und es blieb sogar noch etwas übrig. Essen und Dankbar sein hängen sehr eng miteinander zusammen. Kaplan König thematisierte dies in seiner Predigt und holte bei den zahlreichen Gottesdienst-Besuchern noch weitere Ideen für Gaben ein, für die man dankbar sein kann. Die Familie, die Freunde, Gesundheit, Hilfe von anderen Menschen, das heiße Duschen, schöne Erinnerungen.

Anschließend waren wieder die Kinder gefragt, die beim Einzug dekorierte Körbe voller Obst und Gemüse vor dem Altar abgestellt hatten. Diese waren zu Beginn von Kaplan König gesegnet worden. Nun trugen die Kinder nacheinander die einzelnen Brotzutaten nach vorne – jeweils versehen mit einer kurzen Erklärung. Am Ende brachten die Ministranten Wein, Wasser und Brot. Die Gabenbereitung konnte beginnen. Nach dem gemeinsamen Mahl und dem Abschlussegen verbrachten viele der Gottesdienstbesucher noch eine ganze und gesellige Weile bei Kaffee am Seiteneingang der Adalbero-Kirche. Und viele Kinder teilten gegenseitig die Gaben aus den Körbchen.

Jörg Rieger

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