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Auch in diesem Jahr empfangen zahlreiche Kinder aus der Pfarreiengemeinschaft Sanderau erstmals die Heilige Kommunion. Rund drei Monate vor dem großen Fest in unserer Kirche St. Adalbero haben sich einige Familien auf der Benediktushöhe darauf eingestimmt. Im Tagungshaus des Bistums Würzburg entwickelte sich ein echtes Gemeinschaftsgefühl.

Als Motto haben sich die beiden Organisatorinnen Christine Steger und Roswitha Spenkuch das Leben des Fischers und späteren Jünger Simon Petrus ausgesucht. Jesu Aufforderung lautete: Folge mir – auf dich baue ich (meine Kirche)! So brachte Pastoralreferentin Steger nach dem Ankommen und Begrüßen am Freitagabend geschickt das Element Wasser ins Spiel. In der Mitte des Stuhlkreises wuchs nach und nach ein See heran, in dem jede Familie ihre Fische schwimmen ließ. Währenddessen erzählten Jung und Alt ihre intensivsten Gemeinschaftserlebnisse im Zusammenhang mit Wasser. Auch die jüngeren Geschwisterkinder waren mit auf die Benediktushöhe gekommen – und erfreuten sich immer wieder der liebevollen Kinderbetreuung. Der Höhepunkt des ersten Abends war die lebhafte Darstellung der Bibelstelle, in der Jesus dem Fischer Simon zu einem großen Fang verhalf. Im abgedunkelten Raum und zu einer Meeresrauschen-Melodie machten sich bunte, leuchtende Fische – Leuchtstäben sei Dank – auf den Weg zu jedem Gruppenmitglied.

Am nächsten Morgen wurde zunächst ein wenig musiziert, ehe es nach draußen an die frische, kalte und gleichermaßen neblige Luft ging. Jeder sollte auf dem Weg einen Stein sammeln, auf dem er dann in der Wallfahrtskirche Maria im grünen Tal etwas notieren sollte, was ihm oder ihr in Momenten der Angst am meisten hilft. In Furcht waren auch Fischer Simon und seine Mitstreiter, als ihnen Jesus auf dem See Genezareth erschienen ist. Zunächst ging Simon dem hellen Licht auf dem Wasser entgegen, ehe er realisierte, wie ihm geschah und unterging. Jesus rettete ihn. Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch, die während des Wochenendes immer wieder in die Rolle Simon Petrus‘ schlüpfte, erzählte diese Bibelstelle an der Heilwasserquelle hinter der Wallfahrtskapelle. Anschließend ging es hoch hinauf über das Maintal zur Kolpingkapelle auf dem Benediktusberg. Dort durften die Kommunionkinder einen Sonnenmoment ihres bisherigen Lebens beschreiben – und anschließend die Glocke läuten lassen.

Bastelstunde: Bilderrahmen mit dichtem Netz

Nach einer ausgiebigen Stärkung mit folgender Mittagspause konnten sich die Eltern in einem stillen Schreibgespräch an zwei Bibelstellen mit Simon Petrus versuchen – und die Kinder parallel auf der Kegelbahn. Es folgte eine kreative Stunde: Jede Familie bastelte einen Bilderrahmen mit einem dichten (Fischer-)Netz, an dem beispielsweise die Gäste am Weißen Sonntag ihre Wünsche ans Kommunionkind heften können. Vor allem bei den Kleinen erfreute sich das Tonen von Fischen und Kerzenhaltern großer Beliebtheit. Weiter ging es nach dem Abendessen mit unterhaltsamen Spielen, die man auch leicht auf der Kommunionfeier durchführen kann. Den Abend ließen die Familien dann mit Brettspielen, Kegeln, Tischkickern und Tischtennis ausklingen.

Der nächste Morgen stand ganz im Zeichen der Vorbereitung des sonntäglichen Gottesdienstes in der hauseigenen Kapelle. Eine Gruppe widmete sich der Liederauswahl, die andere dem Evangelium. Auch dort sollte Petrus eine tragende Rolle einnehmen. Es ging um das Auffinden des leeren Grab Jesus am dritten Tage nach dem Tode des Heilands – zunächst durch die Frauen um Maria Magdalena sowie Petrus und dem Lieblingsjünger Jesu, der in dieser Bibelstelle nicht beim Namen genannt wird. Mit viel schauspielerischem Talent spielten die Mädchen der Gruppe die klagenden Frauen; als ihnen zwei männliche Engel erschienen und ihnen die frohe Botschaft überbrachten, glaubten sie an die Auferstehung Jesu. Nicht so Petrus, dem erst der andere Jünger die Augen öffnen musste. Es folgten im Gottesdienst die Fürbitten und das Teilen des Brotes.

Den offiziellen Abschluss des Wochenendes bildete eine Rückbesinnungsrunde, in der vor allem die Kleinsten ihr Herz auf den Lippen trugen: Sie gingen selbstredend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weil das Wochenende so schön – und weil es schon wieder vorbei war. Doch der große Moment, er steht ja noch bevor. Die Einstimmung auf den Weißen Sonntag am 28. April ist jedenfalls gelungen.

Jörg Rieger

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