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"Der Wein erfreue des Menschen Herz", dieses Zitat aus der Heiligen Schrift haben wir über unsere erste Biblische Weinprobe in unserer Pfarrei, ausgelobt anlässlich des 50-jährigen Kirchweih-Jubiläums, gestellt.

Nun ist das Herz (nicht nur) biblisch gesehen das wohl prominenteste Körperorgan, doch war uns von vorneherein daran gelegen, auch andere Körperkompartimente unserer Gäste anzusprechen. Dazu wurde ein Team aus "Bibelvinologen" gebildet, die ihre verschiedenen Talente entsprechend zur Geltung bringen sollten.

Schon beim Betreten des Kleinen Saales konnte jeder feststellen:

"Die festliche Tafel erfreue des Menschen Auge".

Das Ehepaar Knör hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und den Raum wunderschön für den Abend eingedeckt.

Natürlich bekommt man beim Schöppeln auch Appetit auf was "Handfestes". Deshalb war ein kalt-warmes Büffet angerichtet, das aus Speisen zusammengestellt war, die auch in der Bibel Erwähnung finden bzw im biblischen Land verwendet werden: Produkte von Ziege, Schaf, Rind und Kichererbsen, Oliven, entsprechende Gewürze, Fladenbrot, Matzen usw. Verzichtet wurde auf "Schweinernes" sowie Gerstenbrot, da nur Weizenbrot der Heiligen Schrift gemäß "festwürdig" ist. Angerichtet, zubereitet und beschriftet wurde das Büffet unter der Führung von Gabi und Hubert Betz.
So galt...

"Die köstliche Speise erfreue des Menschen Leib"

Eine geeignete und abwechslungsreiche Auswahl von Rebensäften war ausgesucht worden. Dem Eingangsmotto gemäß stellte uns das Weingut König in Randersacker zum einen 6 "herzerfrischende" Vertreter mit goldenem, weißherbstlichem und tiefrotem Farbton, zum anderen einen ganz besonderen "stimmungserhellenden Spross" zur Verfügung: Roswitha Spenkuch, Gemeindereferentin und echtes, "Königliches" Randersackerer Weingutsgewächs, deren flüssige Moderationskünste bei gleichzeitiger Bibelfestigkeit dem Abend ein weiteres Motto zuteil werden ließ:

"Die humorvolle Ansprache erfreue des Menschen Gemüt".

Nach dem "Biblischen Dreiklang" zum Einstieg, bestehend aus erst in Olivenöl, dann in israelische Gewürzmischung getauchtes Fladenbrot, das zusammen mit einem Schluck Rotwein genossen wurde, folgten interessante und unterhaltsame Sequenzen aus Bibel und Weinbau, wobei wir u. a. lernten, dass Wein mit ALLEN Sinnen zu genießen ist: Farbe (sehen), Bukett (riechen), mit dem Nachbarn anstoßen und "prost!"en (fühlen und hören) und natürlich schlussendlich die Zungenprobe (schmecken). Der naturwissenschaftlich Ausgebildete wird vielleicht bemerken, dass EIN Sinn noch fehlt...wer weiß es? Natürlich der Gleichgewichtssinn! Aus Datenschutzgründen möchte ich darüber aber nicht eingehender berichten.

Es blieb nicht aus, dass die Redseligkeit der Gäste und die Wechselfreudigkeit der 6-er-Tischgemeinschaften mit der Anzahl der Proben anstieg. Von der rein durch unsere Moderatorin geprägten Anfangsphase mit nur EINER Stimme wurde es im Laufe des Abend durchaus "poly-phon". Man könnte konstatieren...

"Die Kommunikation befeuere des Menschen Heiterkeit"

Alles in allem passte alles gut zusammen, die Stimmung war angeheitert, keiner jedoch wurde so blau wie der Silvaner auf der Probenliste, alle Speisen und Getränke, Texte und Darbietungsweise, Unterhaltung und Stimmung liefen zu einer Einheit, einem Wohl-Klang, einem Ein-Klang zusammen. Es war ein "sym-phoner Abend", der - unter ggf leicht abgewandeltem Motto - mit Sicherheit wieder stattfinden wird.

Allen Helfern sei herzlich Dank gesagt!

Martin Hümpfner

P.S.: Natürlich dauert ein solcher Abend dann doch etwas länger als geplant und die geleerten Flaschen wurden immer zahlreicher. Es darf aber gesagt werden, dass die weinmengenmäßige Ausstaffierung vom Weingut König her ausreichend war und KEINE Wasserkrüge hoffnungsvoll gefüllt werden mussten wie seinerzeit in Kana...

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