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SOS-Familie von den Ritaschwestern und Blindeninstitutsstiftung gemeinsam mit Stiftung Juliusspital, Stiftung Bürgerspital z. Hl. Geist

Am 1. Oktober 2013 gibt es zum ersten Mal einen „Tag der Stiftungen“. Der „Bundesverband Deutscher Stiftungen“ hat diesem Aktionstag initiiert, um die Aufmerksamkeit und Wertschätzung für gemeinnützige Stiftungen und stifterisches Engagement zu steigern und auf die Vielfalt der Stiftungen aufmerksam zu machen. In ganz Deutschland sind rund 80 Veranstaltungen gemeldet, davon knapp 20 in Bayern.

Auch die Ritaschwestern beteiligen sich am Tag der Stiftungen, und zwar in einer gemeinsamen Aktion mit dem Bürgerspital, dem Juliusspital und dem Blindeninstitut. Unter dem Motto „Informieren - Erleben - Genießen“ wollen diese vier Würzburger Einrichtungen ihre Stiftungen vorstellen und Menschen zu Wort kommen lassen, die sich in und mit ihren Stiftungen engagieren.

Würzburg ist die Stadt mit der höchsten Stiftungsdichte in Deutschland. Die Stiftung Bürgerspital ist schon 1316 für pflegebedürftige Menschen gegründet worden. Auch die große Stiftung Juliusspital ist mit ihrer knapp 440 jährigen Geschichte schon alt und hat viel Segen gebracht. Die Blindeninstitutsstiftung für blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Menschen gibt es seit 1853. Dagegen ist die Stiftung SOS Familie der Ritaschwestern noch recht jung. Sie wurde 2005 gegründet, um geistlich-soziale Familienhilfe sicherstellen zu können.

Um soziale Nöte in der Stadt Würzburg und in deren Umkreis kümmern sich diese vier Stiftungen und leisten damit einen bedeutenden Beitrag für das Gemeinwohl. „Stiftungen sind Orte, die Werte bewahren und sie in die Zukunft tragen. Sie zeigen das menschliche Gesicht einer Gesellschaft und übernehmen soziale Verantwortung“, wissen die Macher des Würzburger Stiftungstags am 1. Oktober.

Von 15 bis 19 Uhr stellen sich die vier Stiftungen im Park und Gartenpavillon des Juliusspitals vor, und zwar nicht nur mit Präsentationen und Videos auf einer Großbildleinwand. Das Programm umfasst viele Mitmach- und Verwöhn-Aktionen. Man kann eine Sinnesreise machen oder die Braille-Schrift üben, ein „Stiftsschöpple“ trinken, bei einer Kellerführung dabei sein oder im Sensibilitätsparcours seine Sinne testen. Kinder backen Waffeln und mixen Getränke. Schlepper und Geräte zum Säen oder zur Holzverarbeitung führen modernste Technik in der Landwirtschaft vor.

Höhepunkt des Stiftungstages wird um 17:30 Uhr eine Talkrunde im Gartenpavillon sein, die BR-Moderator Eberhard Schellenberger moderiert. Vertreter der vier Stiftungen, Stiftungsgründer und Zustifter wollen über ihre Motive informieren. Zur Talkrunde gehören Annette Noffz, Walter Herberth, Johannes Spielmann und Schwester Rita-Maria Käß als Veranstalter und darüber hinaus Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Robert und Margret Krick, Herbert Wellhöfer und Rainer Herleth.

„Wir müssen den Stiftungsgedanken immer wieder in die heutige Zeit übersetzen und stets den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit schaffen“, beschreibt Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth von der Stiftung Juliusspital sein Bestreben. Der Wunsch ist da, dass Menschen - auch Politiker und Behördenvertreter - den Wert der Stiftungen wieder neu erkennen. Die Gefahr sei groß, dass sich die Öffentlichkeit aus ihrer sozialen Aufgabe zurück zieht und die Verantwortung allein den Stiftungen überträgt.

Das Engagement jedes Menschen ist gefragt, auch als Zustifter oder ehrenamtlicher Helfer. „Es stimmt nicht, dass man als Einzelner nichts tun und verändern kann“, meint Annette Noffz, die leitende Stiftungsdirektorin der Bürgerspitalstiftung. Wer etwa Geld stifte, lege es für alle Zeiten in seinem Sinne im wahrsten Sinne des Wortes „gut“ an.

Irene Konrad

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