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Liebe Leserin, lieber Leser,

die ersten Schritte zum Gottesdienst nach 2 Monaten Pause waren vorsichtig und tastend. Anrührend, wie das Entzünden der neuen Osterkerze am Licht der letztjährigen Osterkerze und dann wieder fremd, wenn wir auf Abstand in die mit Masken geschützten Gesichter blicken, wenn nur wenig gesungen werden kann. Auf der anderen Seite: Das eine gesungene Osterlied nehme ich ganz anders wahr und summe es noch auf dem Weg nach Hause. Jemand lächelt mir zu, obwohl ich den Mund nicht sehe. Die kurzen Texte und Schriftworte höre ich intensiver als sonst. Die Stille dazwischen ist wichtig und jede Fürbitte höre ich anders.

Es ist schön zu erleben, wie achtsam alle miteinander umgehen, Abstand halten und Masken tragen um einander zu schützen, weil wir uns wichtig und wertvoll sind.

Demnächst werden wir auch wieder Eucharistie feiern, ganz bewusst, mit Vorsicht und die Austeilung der Kommunion geschieht mit Abstand, soweit unsere Arme reichen, still und ohne Worte. Aber auch das kann zu einer ganz neuen und bewussten Wahrnehmung führen.

Herzlich lade ich Sie zur Wortgottesfeier am Sonntag um 10:30 Uhr nach St. Adalbero ein. Lassen Sie sich vom Eingangsspiel von Herrn Walter überraschen - ein Lumen Christi für Orgel.

Ich wünsche ihnen im Namen des Teams einen gesegneten Sonntag!

Gerhard Reitz, Pfarrer

 Lesung am 7. Sonntag der Osterzeit Apostelgeschichte 1,12-14

Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.

Eine ganz schön bunte Truppe ist das gewesen, so mein erster Gedanke: Ängstliche und Zweifelnde, Traditionelle und Reformer. Männer und Frauen, die Mutter Jesu und seine Brüder.

Ein Bild für die kleinen Gemeinden, die sich in der Folgezeit bilden, für uns.

Die Herausforderung, die sich stellt: mit dieser Vielfalt zu leben, mit den unterschiedlichen Meinungen und Ansichten, die es unter Menschen halt so gibt. Sie machen das Leben bunt, bescheren aber auch Konflikte. Diese sind wichtig. Durch sie erst entwickelt sich Neues. Durch ein faires miteinander Streiten wird der künftige Weg deutlich. Dadurch, dass Konflikte nicht „gelöst“ oder „weg-gebetet“ werden, wird der abgeschottete Kreis aufgebrochen und eine offene Gemeinschaft entsteht, die die Türen öffnet für weitere Menschen, die nach Sinn suchen.

Bild vom Lebensweg bei St. Ulrich: unterschiedliche SichtweisenGebet

Dein Name, Herr, ist Frieden, Shalom und Salam.
Dieser Name sei genannt und gepriesen von allen.
Mit allen, die diesen Namen kennen, bitten wir um Frieden für die Nahen und um Frieden für die Fernen.
Um Frieden in den Herzen, Frieden in allen Zelten, Häusern und Palästen.
Um Frieden zwischen den Religionen und Kulturen.
Um Frieden für die Schöpfung, die seufzt.
Zeige allen, wer du in Wahrheit bist.
Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.

Hermann Schalück (*1939)

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