logo PG Sanderau

5. Sonntag der Osterzeit 10. Mai 2020

Liebe Gemeinde,

ich denke zur Zeit oft: „Normalerweise hätte ich heute …“ An diesem Sonntag war zum Beispiel die Wallfahrt nach Retzbach geplant und ein Muttertagsbesuch. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Manchmal finde ich es sehr schade, dass alle Pläne einfach über den Haufen geworfen werden. Ein anderes Mal freue ich mich über den freien Abend und die Zeit für den Garten oder ein gutes Buch. Ich versuche immer mehr die Möglichkeiten in der neuen Situation zu sehen. Wenn z. B. mein Mann am Muttertag alleine mit seiner Mutter spazieren zu geht, anstelle eines großen Verwandtschaftstreffens, entsteht womöglich sogar eine intensivere Begegnung. Auch wenn die gemeinsame Wallfahrt nach Retzbach nicht statt finden wird, kann ich alternativ eine Wallfahrt für mich machen.

Es kann auch eine kürzere Wegstrecke sein, eventuell nach Randersacker zur Kapelle. Ebenso gut kann ich natürlich in St. Adalbero oder St. Andreas eine Kerze in meinen Anliegen bei der Marienfigur anzünden. Gespräche sind im Moment nur eingeschränkt möglich. Aber beim Spazieren gehen und am Telefon kann man sich austauschen. Falls Sie dies gerne möchten, können sie sich an mich wenden. (Tel.: 0931 8804679, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Ich wünsche uns, dass Gott uns die Augen öffnet für die Möglichkeiten, die uns jeden Tag geschenkt werden.

Roswitha Spenkuch, Gemeindereferentin

Marienbild

Auch in der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte (6,1 – 7) wird nach neuen Möglichkeiten gesucht.

Am Ende des 4. Kapitels (Vers 32) heißt es noch „Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.“

Nur knapp zwei Kapitel später, in unserer heutigen Lesung sind folgende Worte zu lesen: „In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.“

Die Harmonie hat nicht ewig gehalten. Trotzdem bleibt die Gruppe zusammen. Sie suchen gemeinsam nach Lösungen. Schließlich werden die ersten Diakone gewählt, die sich um die Witwen kümmern. Mir zeigt diese Bibelstelle, Konflikte und Veränderungen sind normal. Es ist gut sie zu benennen, um dann möglichst gemeinsam nach neuen Möglichkeiten zu suchen.

Nachdem jetzt der Marienmonat Mai ist, noch ein Gedanke zu Maria.

Maria, von dir kann ich lernen, was es heißt sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Der Evangelist Lukas erzählt, dass du dich auf die Botschaft des Engels eingelassen hast. Sicher hast auch du vieles nicht gleich verstanden. Aber anscheinend hast du dich auf das Leben einlassen können. Oder du musstest dich auf neue Situationen einstellen, weil es das Leben von dir gefordert hat. Jesus, richte unseren Blick immer wieder auf Maria, deine Mutter, wenn wir vor neuen Herausforderungen stehen, damit auch wir der Botschaft des Engels glauben können, dass bei Gott nichts unmöglich ist. Marienbild

(Schiestl) aus dem Seitenaltar in St. Adalbero 2

­