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Liebe Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Sanderau,

Das Evangelium heute ist mir das liebste, hat mir heute morgen ein Mitbruder geschrieben. Und dann habe ich das Steinmandala oben entdeckt, das Kinder mit ihren Eltern gestaltet haben - ein Herz. Vom Herzen ist im Evangelium heute die Rede.

Die letzten Tage waren ohne die gewohnten Gottesdienste. Und doch ist vieles an Ideen, an Kreativität mit viel Herzblut entwickelt und umgesetzt worden.

Vielleicht haben Sie Lust mir 2 - 3 Sätze zu schreiben: Was hat mich gefreut? Was hat mir Hoffnung geschenkt? Was hat Verbindung unter uns in der PG entstehen lassen?

Einen erholsamen Ostermontag Ihnen allen vom Pfarrgemeinderat, den Kirchenverwaltungen, den Sekretärinnen und unserem Team

Pfarrer Gerhard Reitz

rundbrief ostermontag 2020Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? … So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, also wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?

aus dem Evangelium nach Lukas 24

Der Evangelist Lukas erzählt eine tröstliche Geschichte. Sie handelt von zwei deprimierten Jesus-Anhängern, die am dritten Tag nach der Kreuzigung zu Fuß von Jerusalem ins zehn Kilometer entfernte Emmaus unterwegs sind. Während sie die geschehene Katastrophe im Gespräch noch einmal an sich vorüberziehen lassen, gesellt sich ein fremder Wanderer zu ihnen. Er fragt, worüber sie reden. Und die beiden bleiben traurig stehen und fragen zurück, wie es möglich sei, dass jemand von der spektakulären Hinrichtung des Jesus von Nazareth nichts mitbekommen habe. Dann erzählen sie ihm die ganze Geschichte von ihrem Meister und Lehrer und von ihrer jetzt zerstörten Hoffnung auf Erlösung (wovon genau sie erlöst werden wollen, dazu schweigt Lukas). Der Fremde weiß offenbar doch besser Bescheid, als es zunächst aussah: Jedenfalls übernimmt er jetzt das Gespräch. Am Haus der beiden angekommen, laden sie den Fremden zum Abendessen ein. Am Tische sitzend, wird der Gast überraschend zum Gastgeber: Er greift zum Brot, bricht es und reicht es den zwei Männern. Da erkennen sie Jesus. Und er verschwindet im selben Augenblick, löst sich förmlich in nichts auf. Und wieder ist es nicht seine äußere Gestalt, sondern eine charakteristische Gebärde, die ihn erkennbar macht. Auch die beiden in Emmaus machen sich über dieses Phänomen nun Gedanken. Sie fragen sich aber nicht: »Warum hat er so anders ausgesehen?«, sie gestehen sich vielmehr ein, dass sie während der Begegnung mit dem Fremden die ganze Zeit über in ihrem Innersten gewusst hätten, wer da mit ihnen geht (»Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete?«). Und sie fragen sich, warum sie ihrem eigenen Gefühl nicht vertraut haben. Was will der Evangelist Lukas seinen Lesern mit dieser Geschichte sagen? Vielleicht, dass die Auferstehung von den Toten nicht als naturwissenschaftliches Phänomen zu verstehen ist, sondern dass sich Auferstehung in der Beziehung zu anderen Menschen vollzieht – in der Liebe zu einer Frau (Maria), in der Gemeinschaft mit Freunden (Emmaus-Jünger). Oder in der Erkenntnis der Verletzlichkeit und der Wunden, wie sie im Johannesevangelium in der Geschichte von Thomas geschildert wird. (Auslegung: Prof. Dr. Johanna Haberer und Sabine Rückert)

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