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Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft!

Am Aschermittwoch, dem Beginn der österlichen Bußzeit war es für mich und sicherlich auch für viele von Ihnen nicht absehbar, dass wir den Höhepunkt des Kirchenjahres, die "Heiligen Drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn" nicht in unseren Gotteshäusern, sondern zu Hause am Fernseher mitfeiern werden.

Hinter uns liegt eine österliche Bußzeit, in der uns Verzichte auferlegt wurden, die wir uns nicht freiwillig vorgenommen haben und die unseren Lebensalltag und unsere Lebensgewohnheiten sehr durcheinander gebracht und verändert haben. Nach dem 4. Fastensonntag haben wir uns vom Pastoralteam entschieden, dass wir neben der Verbundenheit im Gebet, mit Gedanken zu den Sonn- und Festtagen mit Ihnen in Kontakt bleiben möchten. Gesegnete Kartage und herzliche Grüße vom Pastoralteam, von den Sekretärinnen aus den Pfarrbüros, von der Kirchenverwaltung und vom Vorstand des Pfarrgemeinderates.

Achten Sie auf Ihre Gesundheit!

Diakon Gerhard Gabel

Der Gründonnerstag steht ganz im Zeichen des Abschieds Jesu. Zwei Symbolhandlungen stehen im Fokus: das gemeinsame Mahl und die Fußwaschung.

Aus 1 Kor 11,23–26 …...Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!.......

gruendonnerstag baumAus dem Johannesevangelium 13,1–15. ...Es fand ein Mahl statt..... Jesus, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. ... Als er ihnen die Füße gewaschen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?.... Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Eine lateinische Bezeichnung für den Gründonnerstag lautet „Dies mandati“. Das heißt soviel wie „Tag des Auftrages“. Jesus trägt uns zwei Dinge auf. Mit der Einsetzung der Eucharistie ist der Auftrag verbunden: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Mit der Zeichenhandlung der Fußwaschung der Auftrag, so zu handeln, wie er es getan hat. Beides ist zugleich Geschenk und Auftrag – damals wie für uns heute. Geschenk und Auftrag – daran werde ich heute erinnert, wenn ich die Eucharistie am Fernseher mitfeiere oder, wenn ich in der Zeitung lese, wieviele sich gerade jetzt für hilfsbedürftige Mitmenschen einsetzen. Geschenk und Auftrag – was ist mir aufgetragen?

Diese Frage und die Gedanken des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der heute vor 75 Jahren, am 09. April 1945 hingerichtet wurde, nehme ich mit in die „Ölbergstunde“, in die Gebetszeit am Abend des Gründonnerstag:

„Ich glaube, daß Gott aus allem Gutes entstehen lassen kann und will. Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden werden. Nicht nur die Angst ist ansteckend, sondern auch die Ruhe und die Freude, mit der wir dem jeweils Auferlegten begegnen.“

„Man soll Gott in dem finden und lieben, was er uns gerade gibt. Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“

„Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

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