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Acht Familien mit Täuflingen aus dem vergangenen Jahr haben sich einen Tag vor Maria Lichtmess im Gästesaal der Ritaschwestern getroffen, um gemeinsam mit Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch und Diakon Gerhard Gabel auf das Sakrament der Taufe zurückzublicken. In diesem Rahmen erhielten die Familien auch den Blasiussegen.

Glaubens- und Lebensweg gehen Hand in Hand. Das wird aus den Schilderungen der Familien deutlich, die berichten, was sie mit der Taufe verbinden: Allen voran die Aufnahme ihres Kindes in die christliche Gemeinschaft. Die beiden Wege werden auch auf den Taufkerzen offensichtlich, die die Familien mitgebracht haben. Darauf sind christliche Symbole wie das Kreuz oder der Heilige Geist in Form einer Taube abgebildet. Daneben sind auf einigen Kerzen auch die kostbaren Schätze der von Gott geschaffenen Natur zu sehen: Die Sonne, das Wasser in Form von Wellen oder bunte Wege.

Für Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch sind vor allem die Luxusgüter „Zeit, Natur und Stille“ wichtig, wenn man die Kinder auf dem Weg des Glaubens begleiten will. Zeit ist wichtig, um Vertrauen entwickeln zu können. Die Natur führt die Menschen oftmals zum Staunen. Und Staunen ist eine religiöse Grundhaltung. Der Jesuit Franz Jalics meint sogar, dass Menschen, die viel in der Natur sind, meist religiös sind. Der Glaube muss im vollgepackten Alltag kein Zusatzprogramm sein, sondern kann einfach eine Haltung sein, die mir hilft den Alltag gut zu leben.

Glaube kann auch spielerisch vermittelt werden. So berichtet eine Mutter von einem Gebetswürfel, der zu Hause häufig eingesetzt wird. „Der kommt super an. Unser Kind weiß schon genau, bei welcher Farbe welches Gebet kommt.“
Auch eine Kinderbibel kann sehr schön an den Glauben heranführen. Frau Spenkuch hat verschiedene Ausführungen mitgebracht. Sie tragen klangvolle Namen wie „Die Bibel an der Bettkante“ und „Mein großer Bibelschatz“.
Diakon Gerhard Gabel rät, die Messlatte nicht zu hoch zu legen und zitiert den französischen Theologen Frère Roger (1915-2005): „Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist.“ Frère Roger war ein lebenslanges Mitglied der ökumenischen Bruderschaft von Taizé.

Wichtig ist vor allem, dass die Eltern selbst einen Weg gehen, denn Kinder lernen am Vorbild der Eltern. Das gilt gleichermaßen für den Lebens- und Glaubensweg. Der große deutsche Künstler Karl Valtentin (1882 – 1948) soll einmal gesagt haben: „Meine ganze Erziehung war zwecklos, meine Kinder haben mir alles nach gemacht.

Gemeinsame Gesänge und ein fröhliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen rundeten den Taufelternnachmittag im Gästesaal der Ritaschwestern ab. Auch für eine Kinderbetreuung war – Björn Engel sei Dank – gesorgt. Zum Abschluss bekamen die Familien den Blasiussegen.

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