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Schon fast wieder vergessen in all den schrecklichen Nachrichten dieser Tage. Die Überflutung auf dem Balkan im Mai dieses Jahres. Ein Gemeindemitglied aus der Sanderau hat den Flohmarkt genutzt um Geld zu sammeln für einen Hilfstransport. Nun ist sie zurück und berichtet von ihren Erfahrungen.

Vergangenen Montag ist die Würzburgerin aus der Sanderau Frau Ljubi Bosnjak-Meyer aus dem Überflutungsgebiet auf dem Balkan zurückgekehrt. Dank der Spendenwilligkeit der Menschen konnte sie jetzt mit einem Hilfstransport das Elend im Katastrophengebiet notdürftig lindern.

Was früher einmal eine paradiesische Region war ist heute eine Verwüstung. Auf ihrem Weg durch das Überflutungsgebiet war Rajevo Selo, übersetzt „Dorf des Paradieses“, eine Station von Frau Ljubi Bosnjak-Meyer und Helfern, in der sie hängen geblieben ist, da hier bisher kaum Hilfe angekommen ist.

Schon bei der Anfahrt wird sie von stinkenden Müllbergen begrüßt Müllberge die aus Hausrat bestehen, den die Wassermassen mit sich gerissen haben oder der aus den verschlammten Häusern entsorgt werden musste. Der Anblick komplett zerstörter Häuser, die vorwiegend von alten Menschen bewohnt worden waren, lässt einem den Atem stocken. Viele Häuser sind total zerstört. Ganze Dörfer sind wie ausgestorben, kein Haus, das nicht betroffen wäre, Geisterstimmung. Nur das Surren von Insekten in der feuchtheißen Luft ist zu hören. Am liebsten sofort wieder weg aus diesem Ort des
Grauens.

Die Aussichtslosigkeit forderte bereits ein viertes Selbstmord-Todesopfer. Im Ort Gunja steht eine der ältesten Moscheen des Landes, die fast schon wieder hergestellt ist und als zentraler Treffpunkt dient mit warmer Küche, vom Militär organisiert. Nach Angabe der Betroffenen ist dies dank finanzieller Hilfe aus den
Emiraten möglich.

Im „Paradies-Dorf“, Rajevo Selo ist die christliche Kirche durch das persönliche Engagement von einigen Dorfbewohnern gerade mal vom Schlamm befreit worden, zu mehr reicht es nicht. Die Inneneinrichtung Bänke usw. haben die Fluten mitgerissen oder zerstört.

Im Gespräch mit den Betroffenen hört die Würzburgerin oft, dass man Kleider und Schuhe nicht essen kann. Vor allem finanzielle Hilfe für das unmittelbare Überleben und den Wiederaufbau ist nötig.

Die Wasserversorgung liegt noch im Argen. Ihr Herzensanliegen, dass die Menschen wieder sauberes Wasser bekommen wurde trotz katastrophaler Voraussetzungen teilweise in die Tat umgesetzt. Frau Bosnjak-Meyer hat Brunnen reinigen lassen und an die örtliche Ärztin Sonja Molnar die Medikamentenspende übergeben. Die Ärztin
hat sogleich ihre Patienten informiert und um Weitergabe der Nachricht gebeten, dass ab sofort diese Medikamente kostenlos bei ihr erhältlich sind.

Ein großer Dank geht an alle, die gespendet und mitgeholfen haben, Dank an die Schreinerei Kalthoff aus Rottendorf für die selbstverständliche Bereitstellung eines Hängers, Dank den Ärzten, der Hubertus-Apotheke aus Höchberg, der Anker-Apotheke aus Würzburg-Sanderau für die Medikamente und Hilfsmittel.

Dank an das Adalberoflohmarkt-Team für die kostenlose Platzzuteilung. Es konnten trotz durch Regen verkürzter Verkaufszeit stolze 562,- Euro verbucht und an die Notleidenden weiter gereicht werden. Ohne alle dies wäre diese Hilfe nicht zustande gekommen. Frau Ljubi Bosnjak-Meyer will vor dem Hintergrund des Grauens, ihre Kriegs- und
Flutopferhilfe-Aktion fortführen und erweitern, dazu versucht sie zur Zeit eine Struktur zu schaffen, damit auch zukünftige Hilfe gerecht verteilt werden kann.

Gesucht werden Transportmöglichkeiten, Sammelstellen und freiwillige Helfer. Gebraucht wird vor allem finanzielle Hilfe, um Vorort Lebensmittel beschaffen zu können, Medikamente, Dinge des täglichen Bedarfs (von Nadel und Faden über Zollstock und Nagel, Decken, Bettwäsche, Hygieneartikel, Fliegennetze…)

Kontakt unter "Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!", Telefon 015770356167

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