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Das diesjährige Sommerfest auf den Wiesen rund um die Kirche St. Adalbero stand ganz im Zeichen der Gastfreundschaft. Dafür haben sich sowohl die Helfer im Hintergrund als auch an vorderster Stelle kräftig ins Zeug gelegt.

Maria und Marta. Die Bibelstelle aus dem Lukasevangelium hätte nicht besser zum diesjährigen Adalbero-Sommerfest passen können. Im morgendlichen Freiluftgottesdienst ist sie von Diakon Michael Kaluza verlesen worden. Dabei ging es um zwei Schwestern, von denen sich die eine (Marta) in der Küche verdient macht, während die andere (Maria) den Worten Jesu und seiner Jünger lauschte. Als sich Marta lautstark darüber beschwerte, dass ihr Maria nicht bei der Arbeit half, sagte Jesus zu ihr: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.“
Hinter diesem Evangelium steckt vieles – das wurde auch in der Auslegung von Pfarrer Reitz und den vorgetragenen Gedanken der Pastoralreferentin Melanie Jörg-Kugler und Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch – deutlich. Für ein gutes Fest bedarf es fleißiger Helfer im Hintergrund und herzlicher Hausherren, die sich um die Gäste kümmern. Dabei hob schon Jesus das sich so lange haltende Rollenbild auf, wonach die Frauen in der Küche stehen und die Männer für den geselligen Part zuständig sind. Schließlich sprach er sich explizit dafür aus, dass Maria den Worten des Herrn zuhören und diskutieren soll, was lange nur den (männlichen) Schriftgelehrten erlaubt gewesen war.
Auch bei unserem Sommerfest war das Helferfeld bunt gemischt – und unabhängig von Alter und Geschlecht – auf die einzelnen Dienste verteilt. Da waren die einen, die in der Küche, am Grill oder hinter dem Waffeleisen standen. Und die anderen, die vorne an der Essens- und Getränkeausgabe, auf der Bühne oder am Lagerfeuer ihr Bestes gaben. Sie kümmerten sich um den geselligen Teil – und sorgten dafür, dass die Gäste ein paar schöne Stunden bei angenehmen Temperaturen verbringen konnten. Konkret waren das beispielsweise ein Kindergarten-Chor, die Pfadfinder oder die Kinder, die im morgendlichen Gottesdienst die Geschichte von Abraham und Sara aus dem Alten Testament nachspielten. Für gute Unterhaltung sorgten auch die Freiwillige Feuerwehr Sanderau mit ihrem Löschwagen, die Pfarrbücherei St. Adalbero mit ihren Bastelaktionen, der Clown Muck oder die Straßenmusiker von Main Project.
Am Abend konnte, wer wollte, sogar noch beim Taize-Gebet in der Mutter-Gottes-Kapelle von St. Adalbero zur Ruhe kommen. Und so saßen einige bis zum Einbruch der Dunkelheit in gemütlicher Runde beisammen, als die Musik längst verstummt war und es ans Aufräumen ging. Die Arbeitsteilung à la Maria und Marta hat auch in diesem Jahr hervorragend funktioniert.

Jörg Rieger

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